Seit 70 Jahren mit viel Freude und Kraft für gefährdete Kinder in Lateinamerika.

Begonnen hat unsere Geschichte 1954 mit einem Waisenkind in Mexiko: Ein Bub plündert den Opferstock der Kirche, er sollte ins Gefängnis gesteckt werden. Stattdessen nimmt sich Pater William Wasson* seiner an. Er nimmt Gustavo bei sich auf, gibt ihm zu essen und einen sicheren Platz zum Schlafen. Das war der Beginn unseres Kinderhilfswerks und der Start unseres Engagements – jedem Kind eine Familie zu schenken. Seither sind über 20.000 (!) Kinder bei uns aufgewachsen.

Wir waren immer da. Auch wenn es schwierig wurde.

Das 70-jährige Jubiläum von Nuestros Pequeños Hermanos (NPH) International markiert sieben Jahrzehnte voller Entwicklung, Herausforderungen und Transformation in Lateinamerika. Seit der Gründung im Jahr 1954 hat sich NPH kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.

Viele Dinge haben sich in unseren Projektländern verändert und damit auch in unserer Arbeit. Alles entwickelt sich weiter; wir haben uns als Organisation kontinuierlich an neue Herausforderungen und Gegebenheiten angepasst.

Anfangs boten die NPH-Kinderdörfer vor allem Waisenkindern ein neues Zuhause. Heute kümmern wir uns verstärkt um „Sozialwaisen“, gefährdete Kinder und Jugendliche, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben. Unser Ziel bleibt jedoch – damals wie heute – unverändert: Wir suchen immer die beste Lösung für jedes Kind und seine Familie.

Ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Spenderinnen und Spender, die unsere Arbeit in den letzten sieben Jahrzehnten möglich gemacht haben. Ihre Treue und Ihre Großzügigkeit machen die Welt zu einem besseren Ort für unsere Kinder. Gracias!

NPH Österreich wird 40 Jahre!

Wie alles begann

Auch in unserem NPH-Büro in Österreich wird gefeiert: Wir feiern heuer unser 40-jähriges Jubiläum!Und so begann es: Montag, 10. September 1984. Ein trüber Tag in Wien, mit wenig Sonnenschein. Statt einer Sonnenstunde wird dieser Tag aber zur Sternstunde: Unter dem etwas behäbigen Namen „Unsere kleinen Brüder und Schwestern – Verein zur Unterstützung von Waisenkindern“ wird NPH Österreich in Wien gegründet.

Ursprünglich war der Verein als reine Spendensammelorganisation gedacht. Der Gründer von NPH, Padre William Wasson, wollte sein Kinderhilfswerk über Mexiko hinaus erweitern. Weitere Kinderdörfer in Haiti und Honduras sollten schon bald eröffnen, allein, die Mittel dafür fehlten; die Spenden aus den USA waren zu gering, um ein Wachstum zu finanzieren. Also ging Wasson nach Europa. NPH Österreich war der erste Verein, den er am „alten Kontinent“ gründete, es folgten Deutschland und die Schweiz, später noch sechs weitere Länder.

Ein Leben für Kinder

William Wasson wurde am 21. Dezember 1923 in Phoenix, Arizona, geboren. Schon früh beschäftigte ihn das Leid der Armen. Er absolvierte sein Studium der Rechts- und Sozialwissenschaften an der San Luis Rey Universität in Santa Barbara, Kalifornien. Anschließend bereitete er sich bei den Benediktinern in Conception auf den Priesterdienst vor, doch gesundheitliche Probleme verzögerten seine Ordination.

Während seiner Genesungszeit in Mexiko entwickelte er eine tiefe Zuneigung zur mexikanischen Bevölkerung und ihrem Land. Er entschied sich, in Mexiko zu bleiben und unterrichtete in Mexico City Kriminologie und Soziologie an der University of the Americans und arbeitete als Berater bei der American School Foundation.

Im Mai 1953 wurde er vom Bischof von Cuernavaca ordiniert und als Gemeindepfarrer an einer kleinen Kirche im Marktviertel dieser Stadt eingesetzt. Umgehend richtete er dort eine Suppenküche für bedürftige Kinder ein. Ein Jahr später, im August 1954, nahm er das erste verlassene Kind auf und gründete nph. Die Abkürzung steht für Nuestros Pequeños Hermanos, auf Deutsch „Unsere kleinen Brüder und Schwestern“.

Am 16. August 2006 starb Padre William Wasson in in Arizona, USA. Tausende Schützlinge in Lateinamerika nahmen Abschied von ihrem Padre. Noch heute lebt sein Vermächtnis in unserer Arbeit weiter.

Lachende Kinder
Gracias

Meilensteine

1954 – Gründung von Nuestros Pequenos Hermanos (NPH): Padre William Wasson nimmt die ersten Kinder bei sich auf; als erstes einen Buben, der für Geld aus dem Opferstock essen stiehlt.

1959 – Die ersten Mädchen werden in die Familie von nph aufgenommen.

1970 – Aus der ehemalige Zuckerrohrplantage Casa San Salvador in Miacatlán, entsteht unser Kinderdorf ersten in Mexiko, in dem heute über 700 Kindern ein neues Zuhause gefunden haben.

1984 – Padre Wasson eröffnet das Büro in Österreich. Wir beginnen Spenden für Kinder in Lateinamerika zu sammeln.

1985 – Wir stellen unser Kinderdorf in Honduras ferig. Zu Beginn ar Rancho Santa Fe Zuhause von vier Kindern, heute leben hier über 500 Kinder.

1987 – Padre Wasson und Pater Richard Frechette bauen in Haiti unser Kinderdorf St. Helene auf.

1994 – Auf der Insel Ometepe im Nicaraguasee bauen wir unser Kinderdorf in Nicaragua auf.

1996 – Als fünftes lateinamerikanisches Land eröffnet in Guatemala ein Kinderdorf.

1999 -In El Salvador entsteht das Kinderdorf Casa Sagrada Familia für die Waisenkinder des vom Bürgerkrieg geschüttelten Landes.

2003 – In San Pedro de Macoris entsteht unter der Leitung von Kieran Rigney, dem früheren Direktor von nph Haiti, unser Kinderdorf in der Dominikanischen Republik.

2004 – Eröffnung eines Kinderdorfes in Peru. NPH setzt sich bereits 50 Jahre für verwaiste und schutzlose Kinder ein.

2006 – Eröffnung des Neubaus des Kinderkrankenhauses St. Damien in Haiti. Hier versorgen Ärztinnen und Ärzte und Pflegepersonal Kinder uns Erwachsene aus den Armenvierteln. Padre Wasson stirbt im Alter von 82 Jahren in Arizona.

2010 – Ein schweres Erdbeben erschüttert Haiti: Rund 300.000 Menschen sterben, fast ebenso viele werden verletzt. NPH Haiti leistet von Beginn an Nothilfe und weitet seine Programme aus. Wir errichten ausserdem unser zweites Kinderdorf in Haiti – St. Louis. Auf der Insel Ometepe in Nicaragua errichten vier österreichische Volontärinnen das NPH-Projekt Casa Samaritano. In dem wir behinderten Kindern mit Physio- und Ergotherapie helfen.

2012 – Mithilfe von Spendengeldern aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz wird das Babyhaus St. Anne in Haiti errichtet.

2014 – NPH ist 60 Jahre!

2016 – Unser ONEFamily Programm zur Reintegration von Kindern in die Ursprungsfamilie, wird aufgenommen. Kinder, die zur ihrer Ursprungsfamilie zurückkehren möchten, werden von NPH dabei unterstützt.

Familien dürfen zusammen bleiben und erhalten Unterstützung von NPH
Zwei Kinder stehen umarmt da

2018 – ONEFamily Programm wird ausgeweitet: Neben den Ursprungsländern Guatemala und Honduras auch auf Mexiko

2019 – Eröffnung des San Jose Family Center in der Gemeinde Mata de Platano in Honduras und des Daily Childcare Center in der Parramos-Gemeinde in Guatemala. Wir bieten den „Chicas Poderosas“ im „San José Familienzentrum“ in Mata de Plátano einen geschützten Raum für Workshops, um ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt zu ermöglichen.

2020 – Bewältigung der Herausforderungen

2022 – 2.007 Kinder leben in unseren zehn Kinderdörfern und es gab 211 Neuaufnahmen von Mädchen und Buben.

2024 – Die NPH-Familie feiert 70. Geburtstag. 20.000 Kinder sind bisher dank treuer Spenderinnen und Spender in unseren elf Kinderdörfern in neun Ländern Lateinamerikas aufgewachsen.

Ein Mädchen hält eine Pflanze - NPH Mädchenstärkung

Zukunft – Eine nachhaltige Zukunft durch umweltfreundliche Praktiken und Landwirtschaft gestalten

Mit Veränderungen kommen Chancen. Deshalb fühlen wir uns als Kinderhilfsorganisation verpflichtet, unseren Planeten für zukünftige Generationen lebenswert zu hinterlassen. NPH gestaltet seine Abläufe und Programme nachhaltig und umweltfreundlich. Wir nutzen erneuerbare Energien zur Wassererwärmung und Solarpanele für Elektrizität. Wir trennen und recyclen Müll, kompostieren und betreiben biologischen Gartenbau.

Fast jedes unserer Kinderdörfer betreibt eine eigene Landwirtschaft: Wir bauen Gemüse an, halten Hühner, Kühe und Schweine, haben unsere eigene Fischzucht. So versorgen wir unsere Kinder mit frischen Produkten, über deren Herkunft und Qualität wir genau Bescheid wissen. Wir sparen ausserdem Geld, da wir weniger zukaufen müssen. Die Kinder lernen viel über Landwirtschaft und wie sie ihr eigenes Essen anbauen können. Landwirtschaft und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand bei NPH!

Glückwünsche von unseren Unterstützenden:

Andrea Eberl Direktorin Österreichisches-LateinamerikainstitutAls Direktorin des Österreichischen Lateinamerika-Instituts gratuliere ich von Herzen zum doppelten Jubiläum von NPH Österreich und NPH weltweit. Die wertvolle Arbeit, die NPH in Lateinamerika leistet, hat das Leben unzähliger Kinder und Familien nachhaltig verbessert. Ihre Bemühungen für Bildung, Gesundheit und soziale Integration sind von unschätzbarem Wert!
Andrea Eberl,
Geschäftsführerin Österreichisches Lateinamerika-Institut

Julia Villatoro Tario, Botschafterin von El Salvador in Österreich, Ständige Vertreterin Im Namen der Diplomatischen und Konsularischen Vertretung von El Salvador in Österreich sowie der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen und Internationalen Organisationen in Wien freue ich mich, Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche zu Ihrem 70. Jahrestag zu übermitteln. 

Zu diesem besonderen Anlass möchte ich die tiefgreifenden Auswirkungen hervorheben, die NPH im Leben von gefährdeten Kindern in Lateinamerika hatte, wobei El Salvador eines der Länder ist, in denen Ihre wichtige und rechtzeitige Arbeit umgesetzt wurde.

Wir möchten Ihnen unseren aufrichtigen Dank für Ihr Engagement, Ihre Hingabe und die harte Arbeit aussprechen, die NPH in El Salvador und in der übrigen lateinamerikanischen Region geleistet hat. Wir sind überzeugt, dass diese wertvolle Zusammenarbeit auch in Zukunft weiterhin Ihre Arbeit prägen wird. 

Mit herzlichen Grüßen,  
Julia Villatorro Tario
Botschafterin von El Salvador in Österreich

Die Botschaft von Mexiko in Österreich begrüßt die wertvolle Arbeit von Nuestros Pequeños Hermanos (NPH) für gefährdete Kinder in Lateinamerika. Wir gratulieren Ihrer Organisation und dem Team zum 70-jährigen Bestehen und würdigen Ihren Einsatz für eine lebenswerte Zukunft für Kinder in Lateinamerika.
Botschaft von Mexiko in Österreich

Direktorin Fundrasising Verband Ruth WilliamsAus vielen kleinen Schritten wird ein gemeinsamer großer. Langfristiger Einsatz für Kinder in Not verändert nachhaltig Leben und bewegt somit Großes. Das 70-jährige Bestehen von NPH weltweit ist ein eindrucksvolles Zeugnis für den Einsatz und die Ausdauer engagierter Menschen. Ich gratuliere von Herzen!
Ruth Williams Geschäftsführerin Fundraising Verband Österreich

Unser erklärtes Ziel ist es, Kindern in Not ein sicheres Zuhause, Bildung und medizinische Versorgung zu bieten. Wir gewährleisten langfristige Unterstützung und geben den Kindern die Möglichkeit, in einer liebevollen Umgebung aufzuwachsen und sich zu eigenständigen Erwachsenen zu entwickeln.

Ihre Hilfe zählt!

Unterstützen Sie uns dabei, gefährdeten Kindern in Lateinamerika und der Karibik ein besseres Leben zu ermöglichen. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass wir weiterhin sichere Unterkünfte, Bildungsprogramme und medizinische Versorgung bereitstellen können. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, macht einen Unterschied und hilft uns, langfristige Unterstützung zu gewährleisten und den Kindern eine liebevolle Umgebung zu bieten.

Wie Sie uns darüber hinaus helfen können, erfahren Sie hier.

Wie sein Leben bei NPH besser wurde

Für Jacobo* aus Peru war Glück lange Zeit nicht greifbar: Jacobo lebte allein in einem kleinen Zimmer, während seine Mutter zur Arbeit ging. Es gab niemanden, der sich um den kleinen Buben kümmerte, er war auf sich alleine gestellt, hatte nie genug zu essen.

Aufgrund dieser Vernachlässigung durch die Familie kamen Jacobo und seine Schwester Elieth* am 4. März 2005 in unser Kinderdorf in Peru. Er war damals drei Jahre alt, seine Schwester sechs.

Jacobo (links) kam mit drei Jahren als eines der ersten Kinder in unser Kinderdorf in Peru.

Jacobo und seine Schwester Elieth waren einer der ersten Kinder, die in unserem Kinderdorf in Peru ein Zuhause fanden. Ihr Leben wendete sich zum Besseren, die Kinder bekamen ihr Stück vom Glück: Sie wurden unterstützt und fanden eine liebende Familie.

Seine Vergangenheit ließ der Bub bald hinter sich.

Wissbegierig und schlau

Von Anfang an war Jacobo wissbegierig und erzielte stets gute schulische Leistungen. Er schloss die Grund- und Sekundarschule erfolgreich ab. Nach seinem Schulabschluss im Jahr 2019 begann Jacobo sein Dienstjahr in der Kinderdorf-Küche in Peru. Zu Beginn des Jahres 2021 wurde er dann Teil des Hochschulprogramms. Er studiert Gastronomie am Institut „Cenfotec“ in San Vicente de Cañete, welches er voraussichtlich im Juni 2024 abschließen wird.

Jacobo an seinem 16. Geburtstag

Jacobos Leidenschaft: kochen

Heute ist Jacobo Küchenleiter bei NPH Peru, wo er auch lebt. Sein Tag beginnt früh um 5 Uhr. Nach der Zubereitung des Frühstücks für die Kinder, Freiwilligen und Gäste organisiert er die Zutaten für das Tagesmenü. Das Mittagessen ist um 11 Uhr fertig; danach bereitet er das Abendessen zu und ist bis 15.00 Uhr fertig.

Mit seiner Leidenschaft fürs Kochen hinterlässt er einen guten Eindruck, da seine Gerichte köstlich UND kreativ sind. „Es gibt immer etwas Neues, das man hinzufügen oder verändern kann, ohne dabei den traditionellen Wert der Gerichte zu verlieren“, sagt er.

Seine große Kreativität bringt er auch in seinen  Schularbeiten und Zeichnungen zum Ausdruck:  Seine gemalten Bilder gewinnen oft Wettbewerbe.

Große Ziele

Jacobo ist ein junger Mann, der an sein Talent glaubt. Mit großem Selbstvertrauen strebt er nach seinen Zielen. Er plant, nach seinem Abschluss Praktika in internationalen Hotels oder Restaurants zu absolvieren, um Erfahrungen und Wissen zu sammeln.

„Ich würde gerne mit einem großen, bekannten Chefkoch zusammenarbeiten. Ich weiß, dass ich viel lernen würde, und nach und nach möchte ich durch harte Arbeit und Hingabe ein Koch werden, von dem sich die Leute inspirieren lassen können.”

Der Kontakt zu seiner Schwester Elieth blieb über die Jahre bestehen, sie verbringen oft Zeit miteinander. Auch mit einigen tíos und tías, seinen Betreuer*innen, pflegt Jacobo ein inniges Verhältnis.

Jacobo hat vieles im Kinderdorf gelernt.

Jacobo betont, wie wichtig für ihn die professionelle Anleitung, die er bei NPH erhält, ist: Zu lernen, wie man mit anderen kommuniziert und sich selbst zu verstehen – der Grundstein für ein selbstständiges Leben, welches er anstrebt.

Viel Glück Jacobo!

Die Kinder in unseren Projektländern in Lateinamerika können Glück gut gebrauchen: Besonders in Guatemala und Peru sind die Winter grimmig kalt. Kinder, wie die kleine Lidia, sind in ihren zerlumpten Kleidern und den kaputten Schuhen schutzlos den eisigen Temperaturen ausgeliefert. Eine warme Jacke wäre für sie das höchste Glück. Mit 25 Euro schenken Sie Kindern eine warme Jacke und ein Paar ordentliche Schuhe.

*Die Namen der Kinder werden zum Schutz ihrer Privatsphäre geändert.

Yara geht wieder in die Schule

In der ärmsten Provinz Ecuadors, in Esmeraldas, lebt die 17-jährige Yara mit ihrer Familie. Die junge Frau steht kurz vor der Matura, doch bis vor wenigen Wochen war ungewiss, ob sie ihren Abschluss bekommen wird …

Yara fehlen nur mehr wenige Monate bis zu ihrem Maturaabschluss.

Die allermeisten Menschen in Esmeraldas, etwa drei Viertel, leben in Armut, 40 % sogar in extremer Armut. Die Folgen der Corona-Krise haben die ökonomische Lage vieler Familien noch verschärft. Viele haben ihre Jobs verloren, sie haben kaum Geld. Um das Schulgeld einzusparen, brechen Kinder und Jugendliche die Schule ab.

So erging es auch Yara, die eine sehr gute Schülerin ist und sehr gerne in die Schule geht: Ihre Familie konnte sich den Schulbesuch nicht mehr leisten. Das Mädchen musste zuhause bleiben. Yaras Vater bekommt zwar ein kleines Grundgehalt als Lehrer, aber die fehlenden Zusatzeinkünfte ihrer Mutter durch den Verkauf von Tee, machen der Familie schwer zu schaffen. Außerdem erkrankten drei der sieben Familienmitglieder schwer, sie brauchen viel Geld für deren medizinische Versorgung. Das wenige Geld, das sie zur Verfügung haben, reicht gerade so zum Überleben.

Doch Yara hatte noch Glück: In Esmeraldas unterstützen wir von NPH das Stipendienprogramm „Schule statt Straße“ unseres Projektpartners Jugend Eine Welt. Hier werden Mädchen und Buben, die sonst keine Chance auf eine Schulausbildung hätten, mit Stipendien gefördert. So auch Yara.

Mit der monatlichen finanzielle Zuwendung für Schulbücher, Hefte, Stifte, Schuluniform, für den Bus und für Mahlzeiten ist es dem Mädchen wieder möglich, regelmäßig die Schule zu besuchen. Die Familie ist überglücklich, dass der Schulbesuch von Yara durch das Stipendium gesichert ist und sie dort ihren Abschluss machen kann. Und Yara ist sehr ehrgeizig: Nach der Matura möchte sie die Universität besuchen.

Mit einem Monatsstipendium von 31 Euro wird aus einem Straßenkind – ein Schulkind.
Bitte helfen Sie uns dabei!

So wie Yara geht es vielen Kindern und Jugendlichen: Sie brachen die Schule ab, weil ihre Familien arm sind. Ohne Ausbildung haben sie jedoch keine Chance, der Armut zu entkommen, es wird ihnen die Zukunft genommen. Heuer sind rund 1.200 Mädchen und Buben (!) weniger in den Klassenzimmern anzutreffen als noch vor zwei Jahren. Hier lesen Sie mehr zu unserem Projekt in Ecuador.

Ein Ort voller Gefahren

La Victoria, Santiago de Chile. Hier befindet sich die älteste Armensiedlung Lateinamerikas, einer der gefährlichsten Orte, an denen Kinder aufwachsen können. Gewalt, Kriminalität, Drogen und Prostitution beherrschen den Alltag. Die Menschen hausen dichtgedrängt in einfachsten Hütten, Kinder sind meist sich selbst überlassen. Arbeit zu finden ist schwerer denn je, viele Menschen schuften am nahegelegenen Großgrünmarkt für einen Hungerlohn.

Augustin ist fünf Jahre alt und besucht seit Kurzem unsere Kindertagesstätte.

Hier in La Victoria wird Augustin geboren, etwas anderes als das Armenviertel kennt der Bub nicht. Hier lebt er mit seinen Eltern; vor allem an seiner Mama hängt der kleine Bub sehr. Doch kurz vor seinem fünften Geburtstag nimmt sich seine Mutter das Leben; sein Vater kommt ins Gefängnis. Für Augustin bricht eine Welt zusammen, er leidet sehr unter dem Verlust von Mutter und Vater.

Obwohl ihn seine Großmutter bei sich aufnimmt, wird der Bub immer stiller. Er spricht kaum, ist in sich gekehrt. Die tägliche Konfrontation mit Gewalt und Armut in La Victoria schüchtern Augustin zusätzlich ein. Er fühlt sich einsam und verlassen.

Ein sicherer Ort: Unsere Kindertagesstätte „La Victoria“

Doch seit Kurzem gibt es einen Ort in Augustins Leben, an dem er sich sicher fühlt: Unsere
Kindertagesstätte Nuestra Señora de la Victoria (dt. „Unsere liebe Frau des Sieges“), in der
mehr als 200 Kinder Zuflucht finden. Dort betreuen und versorgen wir Kinder wie Augustin,
sie spielen, lernen und essen bei uns, sie fühlen sich geborgen … und können einfach Kind sein.

Die Kinder von drei bis 14 Jahren werden von Montag bis Sonntag betreut.

Wir kümmern uns um die Kinder von La Victoria

Wir von NPH Österreich kümmern uns – gemeinsam mit der Kindernothilfe Österreich – um die Versorgung der gefährdeten Kinder mit ausgewogenen Mahlzeiten. Immer mehr Mädchen und Buben bekommen ein Frühstück, ein warmes Mittagessen und eine gesunde Jause. Bitte helfen Sie uns dabei, alle Kinder zu versorgen, der Bedarf steigt täglich.

Mit 25 Euro sorgen Sie ein Monat lang für eine warme Mahlzeit für drei Kinder.

Lernen Sie Roque kennen! In diesem Video sehen Sie, wie der kleine Roque im NPH-Kinderdorf aufgewachsen ist. Er erzählt uns auch, wofür er dankbar ist.

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Mehr Informationen

Hintergrund

Konflikte ohne Gewalt lösen, das ist für uns alle eine Riesenaufgabe – in unseren Beziehungen und Freundschaften, in der Familie genauso wie im Beruf. Die Kinder und Jugendlichen, die uns in Lateinamerika anvertraut sind, kennen das nur zu gut. Sehr oft kommen sie aus einem gewaltvollen Umfeld zu uns, wurden geschlagen, beschimpft und bedroht. Einen Konflikt gewaltfrei lösen, das haben sie nie gelernt.

Lösungsansatz

Aus diesem Grund haben wir von NPH eigene Programme entwickelt, um unseren Kindern das Wissen, die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen zu vermitteln, die notwendig sind, um erfolgreich und glücklich zu sein. Sie lernen, wie man Konflikte lösen und gewaltfreie Lösungen finden kann. NPH schließt sich damit den globalen Bemühungen an, Mädchen und Buben dabei zu unterstützen, ihr volles Potential zu entwickeln.

Zu unseren Führungs- und Stärkungsprogrammen zählen unter anderem unsere „Chicas Poderosas“ (dt. starke Mädchen) und unsere „Hombres de honor“ (dt. Ehrenmänner) oder auch unsere „Jóvenes en Acción“ (dt. Jugend in Aktion) und unsere „Hermanos Guías“ (dt. „Geführte Brüder“).

Eine Gruppe von Mädchen während eines Workshops

Zu den verschiedenen Programmen

„Chicas Poderosas“

Chicas Poderosas (dt.: starke Mädchen) ist das Kernprogramm von NPH zur Frauenförderung. Im Rahmen dieses Programms werden in den Kinderdörfern wöchentlich Diskussionen und Workshops organisiert, Projekte realisiert und Ausflüge veranstaltet. Die Betreuer klären die Mädchen über ihre grundlegenden Rechte auf und bereiten sie auf ein selbstbestimmtes Leben vor. Die Mädchen und jungen Frauen können sich in diesem Gremium mit Gleichgesinnten austauschen, Probleme ansprechen und Konflikte lösen. Dadurch wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt.

„Hombres de Honor“

Dass, was das Chicas Poderosas Programm für Mädchen ist, ist das „Hombres de Honor“ Programm für Buben und junge Männer. Es bietet einen sicheren Raum, um Erfahrungen auszutauschen und sich über Themen, welche die Gemeinschaft betreffen, informieren zu können.

„Hermanos Guías“

Dieses Programm konzentriert sich auf den Aufbau von Führungsqualitäten bei Jugendlichen, mit dem Ziel, jüngeren Kindern im Kinderdorf zu helfen. Für jede Teilnahme sammeln sie Punkte, die am Ende jeden Monats für Ausflüge und Aktivitäten eingelöst werden können.

„Jóvenes en Acción“

Der Fokus dieses Programms richtet sich auf die Entwicklung von Führungsqualitäten durch gemeinnützige Arbeit. Die Gruppe trifft sich zweimal pro Woche und behandelt Themen wie Teamarbeit, Ziele und Entscheidungsfindung. Am Wochenende organisieren sie Freizeit- und Gemeindearbeit. Dadurch soll den Jugendlichen die Fähigkeit vermittelt werden, andere zu führen und zu leiten.

Junge Männer werden in Workshops und Freizeitaktivitäten unterstützt

Konfliktlösung: Ein Beispiel aus den Workshops

Wir tun in unseren Projektländern viel dafür, unseren Kindern Frieden zu lernen, wir üben mit ihnen, wie man Konflikte gewaltfrei lösen kann. In unseren Konfliktlösungs-Workshops lernen unsere Mädchen und Buben, was ein Konflikt ist, welche Arten von Konflikten es gibt und welche Aspekte es gibt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Sie lernen auch, wie man Konflikte auf eine gesunde Weise löst:

  • sich beruhigen/ atmen
  • das Problem ansprechen, immer „Ich“ verwenden („Ich fühle…“, „Ich sehe…“, „Ich denke…“)
  • anderen Personen zuhören und zusammenfassen
  • Verantwortung übernehmen – keiner trägt die volle Schuld
  • Lösungen suchen und eine finden die beide Personen zufriedenstellt
  • bestätigen/entschuldigen/bedanken
  • bewerten

In Konfliktlösungs-Workshops lernen unsere Kinder, wie man Konflikte lösen kann und gewaltfrei Lösungen findet .

Mit nur 35 EUR unterstützen Sie unsere Kinder dabei und stiften Frieden im Kleinen.
Vielen Dank!