Zugang zu Bildung
Seit 2021 kooperieren wir partnerschaftlich mit der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt. Gemeinsam tun wir nun das, was wir am besten können: Wir stärken gemeinsam Kinder- und Jugendliche in Ecuador und bieten den Kindern den von der UN-Konvention geforderten “Zugang zu Ausbildung”.
Gefangen im Teufelskreis
Esmeraldas ist eine der ärmsten Provinzen Ecuadors. 40 Prozent der Bevölkerung leben hier in extremer Armut, teilweise ohne Strom und fließendes Wasser. Die prekäre Lage begünstigt Kriminalität und Gewalt – auch in der Familie. Kaum ein Kind in Esmeraldas weiß, wie es sich anfühlt, ein intaktes Zuhause zu haben.
Und kaum ein Kind weiß, wie es ist, in die Schule zu gehen, denn die meisten Familien in Esmeraldas können es sich nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Stattdessen gehen die Kinder arbeiten. Sie putzen auf der Straße Schuhe, bieten Waren zum Kauf an, schuften auf Plantagen und als Haushaltshilfen.
Dass viele Kinder in Esmeraldas keine Schule besuchen, verschärft das Armutsproblem: Wer sich nicht leisten kann, zur Schule zu gehen, hat keine Chance auf einen Schulabschluss und wird später kaum einen fair bezahlten Beruf ergreifen können – ein Teufelskreis, der Familien über Generationen am finanziellen Abgrund hält.
Schule statt Straße
In Esmeraldas in Ecuador unterstützen wir gemeinsam mit Jugend Eine Welt das Stipendien-Programm „Schule statt Straße“ im dortigen Don-Bosco-Zentrum. Es geht darum, die Kinder von der Straße in die Schule zu holen, sie bis zum erfolgreichen Schulabschluss intensiv zu begleiten und auch danach noch bei der Jobsuche zu unterstützen. 600 Kindern und Jugendlichen werden im Don-Bosco-Zentrum in Esmeraldas betreut.
Die Schwerpunkte liegen in der Berufs- sowie Schulausbildung, der gesundheitlichen Versorgung und der sinnvollen Freizeitgestaltung. Zudem findet die Betreuung der Kinder nicht nur in den Jugendzentren, sondern auch direkt auf der Straße durch Streetworker statt.
In Quito selbst gibt es mittlerweile zwei Zentren in denen man sich vor allem der beruflichen Ausbildung widmet, um den Straßenkindern eine lebenswerte Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Weitere Projektstandorte sind übers ganze Land verstreut, unter anderem in Guayaquil, San Lorenzo, Santo Domingo, Cuenca, Machalla und Esmeraldas.
Wussten Sie, dass …
- Die ecuadorianische Regierung geht derzeit von etwa 360.000 arbeitenden Kindern im Land aus. Die jüngsten unter ihnen sind gerade einmal fünf Jahre alt.
- „Chicos de la Calle“ – Straßenkinder, so die deutsche Übersetzung – war der ursprüngliche Name des Projektes, das bereits 1980 seitens der Salesianer Don Boscos in Quito, der Hauptstadt Ecuadors, initiiert wurde.
- Während der Corona-Pandemie haben viele Kinder und Jugendliche die Schule verlassen – ihre Eltern konnten sich aufgrund von Jobverlust oder Krankheit den Schulbesuch nicht mehr leisten. Gemeinsam mit Jugend Eine Welt übernimmt NPH Österreich die Schulbesuchskosten.