Am Mittwoch, 22. Oktober 2025, laden wir Sie herzlich zum 8. NPH Lateinamerikatag ein! Gemeinsam möchten wir einen besonderen Nachmittag verbringen, der Lateinamerika – die Heimat vieler unserer Kinder – auf kulturelle Weise näherbringt.
In diesem Jahr besuchen wir das Weltmuseum Wien und nehmen an einer exklusiven Führung mit Schwerpunkt Mexiko teil. Dabei entdecken wir faszinierende Objekte, Geschichten und Perspektiven aus dem lateinamerikanischen Kulturraum und erhalten Einblicke in die Ausstellung „Farben der Erde“, die zeitgenössische Textilkunst aus Mexiko zeigt.
Weltmuseum Wien, Heldenplatz, 1010 Wien
Programm
Datum: Mittwoch, 22. Oktober 2025
Uhrzeit: 15:00–16:00 Uhr
Ort: Weltmuseum Wien, Heldenplatz, 1010 Wien
Treffpunkt: Säulenhalle des Museums (bitte um 14:45 Uhr eintreffen)
Führungsthema: Überblick mit Schwerpunkt Mexiko
Anmeldung
Da die Teilnehmerzahl auf 25 Personen begrenzt ist, melden Sie sich rasch an. Die Plätze werden in der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen vergeben.
Für Jacobo* aus Peru war Glück lange Zeit nicht greifbar: Jacobo lebte allein in einem kleinen Zimmer, während seine Mutter zur Arbeit ging. Es gab niemanden, der sich um den kleinen Buben kümmerte, er war auf sich alleine gestellt, hatte nie genug zu essen.
Aufgrund dieser Vernachlässigung durch die Familie kamen Jacobo und seine Schwester Elieth* am 4. März 2005 in unser Kinderdorf in Peru. Er war damals drei Jahre alt, seine Schwester sechs.
Jacobo (links) kam mit drei Jahren als eines der ersten Kinder in unser Kinderdorf in Peru.
Jacobo und seine Schwester Elieth waren einer der ersten Kinder, die in unserem Kinderdorf in Peru ein Zuhause fanden. Ihr Leben wendete sich zum Besseren, die Kinder bekamen ihr Stück vom Glück: Sie wurden unterstützt und fanden eine liebende Familie.
Seine Vergangenheit ließ der Bub bald hinter sich.
Wissbegierig und schlau
Von Anfang an war Jacobo wissbegierig und erzielte stets gute schulische Leistungen. Er schloss die Grund- und Sekundarschule erfolgreich ab. Nach seinem Schulabschluss im Jahr 2019 begann Jacobo sein Dienstjahr in der Kinderdorf-Küche in Peru. Zu Beginn des Jahres 2021 wurde er dann Teil des Hochschulprogramms. Er studiert Gastronomie am Institut „Cenfotec“ in San Vicente de Cañete, welches er voraussichtlich im Juni 2024 abschließen wird.
Jacobo an seinem 16. Geburtstag
Jacobos Leidenschaft: kochen
Heute ist Jacobo Küchenleiter bei NPH Peru, wo er auch lebt. Sein Tag beginnt früh um 5 Uhr. Nach der Zubereitung des Frühstücks für die Kinder, Freiwilligen und Gäste organisiert er die Zutaten für das Tagesmenü. Das Mittagessen ist um 11 Uhr fertig; danach bereitet er das Abendessen zu und ist bis 15.00 Uhr fertig.
Mit seiner Leidenschaft fürs Kochen hinterlässt er einen guten Eindruck, da seine Gerichte köstlich UND kreativ sind. „Es gibt immer etwas Neues, das man hinzufügen oder verändern kann, ohne dabei den traditionellen Wert der Gerichte zu verlieren“, sagt er.
Seine große Kreativität bringt er auch in seinen Schularbeiten und Zeichnungen zum Ausdruck: Seine gemalten Bilder gewinnen oft Wettbewerbe.
Große Ziele
Jacobo ist ein junger Mann, der an sein Talent glaubt. Mit großem Selbstvertrauen strebt er nach seinen Zielen. Er plant, nach seinem Abschluss Praktika in internationalen Hotels oder Restaurants zu absolvieren, um Erfahrungen und Wissen zu sammeln.
„Ich würde gerne mit einem großen, bekannten Chefkoch zusammenarbeiten. Ich weiß, dass ich viel lernen würde, und nach und nach möchte ich durch harte Arbeit und Hingabe ein Koch werden, von dem sich die Leute inspirieren lassen können.”
Der Kontakt zu seiner Schwester Elieth blieb über die Jahre bestehen, sie verbringen oft Zeit miteinander. Auch mit einigen tíos und tías, seinen Betreuer*innen, pflegt Jacobo ein inniges Verhältnis.
Jacobo hat vieles im Kinderdorf gelernt.
Jacobo betont, wie wichtig für ihn die professionelle Anleitung, die er bei NPH erhält, ist: Zu lernen, wie man mit anderen kommuniziert und sich selbst zu verstehen – der Grundstein für ein selbstständiges Leben, welches er anstrebt.
Viel Glück Jacobo!
Die Kinder in unseren Projektländern in Lateinamerika können Glück gut gebrauchen: Besonders in Guatemala und Peru sind die Winter grimmig kalt. Kinder, wie die kleine Lidia, sind in ihren zerlumpten Kleidern und den kaputten Schuhen schutzlos den eisigen Temperaturen ausgeliefert. Eine warme Jacke wäre für sie das höchste Glück. Mit 25 Euro schenken Sie Kindern eine warme Jacke und ein Paar ordentliche Schuhe.
*Die Namen der Kinder werden zum Schutz ihrer Privatsphäre geändert.
Posted on by Irene Delgado
Ein Ort voller Gefahren
La Victoria, Santiago de Chile. Hier befindet sich die älteste Armensiedlung Lateinamerikas, einer der gefährlichsten Orte, an denen Kinder aufwachsen können. Gewalt, Kriminalität, Drogen und Prostitution beherrschen den Alltag. Die Menschen hausen dichtgedrängt in einfachsten Hütten, Kinder sind meist sich selbst überlassen. Arbeit zu finden ist schwerer denn je, viele Menschen schuften am nahegelegenen Großgrünmarkt für einen Hungerlohn.
Augustin ist fünf Jahre alt und besucht seit Kurzem unsere Kindertagesstätte.
Hier in La Victoria wird Augustin geboren, etwas anderes als das Armenviertel kennt der Bub nicht. Hier lebt er mit seinen Eltern; vor allem an seiner Mama hängt der kleine Bub sehr. Doch kurz vor seinem fünften Geburtstag nimmt sich seine Mutter das Leben; sein Vater kommt ins Gefängnis. Für Augustin bricht eine Welt zusammen, er leidet sehr unter dem Verlust von Mutter und Vater.
Obwohl ihn seine Großmutter bei sich aufnimmt, wird der Bub immer stiller. Er spricht kaum, ist in sich gekehrt. Die tägliche Konfrontation mit Gewalt und Armut in La Victoria schüchtern Augustin zusätzlich ein. Er fühlt sich einsam und verlassen.
Ein sicherer Ort: Unsere Kindertagesstätte „La Victoria“
Doch seit Kurzem gibt es einen Ort in Augustins Leben, an dem er sich sicher fühlt: Unsere Kindertagesstätte Nuestra Señora de la Victoria (dt. „Unsere liebe Frau des Sieges“), in der mehr als 200 Kinder Zuflucht finden. Dort betreuen und versorgen wir Kinder wie Augustin, sie spielen, lernen und essen bei uns, sie fühlen sich geborgen … und können einfach Kind sein.
Die Kinder von drei bis 14 Jahren werden von Montag bis Sonntag betreut.
Wir kümmern uns um die Kinder von La Victoria
Wir von NPH Österreich kümmern uns – gemeinsam mit der Kindernothilfe Österreich – um die Versorgung der gefährdeten Kinder mit ausgewogenen Mahlzeiten. Immer mehr Mädchen und Buben bekommen ein Frühstück, ein warmes Mittagessen und eine gesunde Jause. Bitte helfen Sie uns dabei, alle Kinder zu versorgen, der Bedarf steigt täglich.
Mit 25 Euro sorgen Sie ein Monat lang für eine warme Mahlzeit für drei Kinder.
Lernen Sie Roque kennen – Dank Ihnen hat er ein Zuhause gefunden!
In diesem Video zeigt Ihnen Roque, wie er im NPH-Kinderdorf aufgewachsen ist – mit Geborgenheit, Freundschaft und der Chance auf eine bessere Zukunft. Er erzählt, wofür er dankbar ist und wie Ihre Unterstützung sein Leben verändert hat.
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Dank Menschen wie Ihnen konnte Roque sicher aufwachsen, zur Schule gehen und voller Hoffnung in die Zukunft blicken. Ihre Hilfe schenkt Kindern wie ihm ein liebevolles Zuhause – und eine zweite Chance im Leben.
Danke, dass Sie Kindern wie Roque eine Zukunft ermöglichen!
Posted on by Irene Delgado
Louise beschreitet neue Wege
Louise war erst acht Jahre alt, als sie 2014, gemeinsam mit ihren fünf Geschwistern, in unser Kinderdorf in Honduras kam. Sie war sehr schüchtern und blieb gerne allein. Zuvor hatte das Mädchen bereits in drei verschiedenen Institutionen gelebt; bei NPH fand sie ein neues Zuhause.
Louise lebt in unserem Kinderdorf in Honduras
Bereits seit acht Jahren lebt Louise am Rancho, wie wir unser NPH-Kinderdorf in Honduras nennen. Heute ist Louise zu einer selbstbewussten jungen Frau herangewachsen.
Wie hat Louise ihre Chance genützt:
„Alle Kinder bei NPH Honduras gehen in die Schule. Neben der Schulbildung gibt es auch eine Lehrwerkstatt, die uns hilft, technische Fähigkeiten zu erlernen. Wir haben die Wahl zwischen Tischlerei, Elektriker*in, Schuhmacherei, Schneiderei, Kosmetik, Lebenskunde/Hauswirtschaft und Schweißen.
Ich konnte alles testen, um herauszufinden, was am besten zu mir passt. Dann habe ich mich für das technische Schweißen entschieden.“
Louise lernt für die Schule
Die Freude am Schweißen
„Ich habe mich schon immer für Bubensachen interessiert“, sagt Louise. „Mehr als für Mädchen-Spielzeug.“ Louise entdeckte in unserem NPH-Kinderdorf in Honduras ihre Leidenschaft für das Schweißen – und behauptet sich in einem männlich dominierten Umfeld.
„Ich habe dreimal pro Woche Unterricht. Während des Unterrichts lerne ich strategisches Messen, damit ich die benötigten Teile zuschneiden und durch verschiedene Schweißtechniken verbinden kann. Am meisten Spaß macht mir die letzte Phase des Prozesses, nämlich das Zusammenfügen der Teile und das Beobachten der Funken, die aus den Werkzeugen kommen. Das ist aufregend, aber ich bin immer vorsichtig.“
Louise am Schweißen
„Das Schweißen hat mir gezeigt, dass Mädchen die gleichen Möglichkeiten wie Buben haben. Das ist die Wahrheit!“ sagt sie. Denn: „Die Ausbildung findet für alle unter den gleichen Bedingungen statt. Und das macht mich stark!“
„Eines Tages würde ich gerne zu Hause schweißen und vielleicht meine eigene Werkstatt haben. Nur sehr wenige Mädchen machen diesen Kurs, aber ich wollte ihn unbedingt machen. Ich kann einen anderen Weg im Leben einschlagen und meine Fähigkeiten ausbauen. Ich danke NPH Honduras, dass sie mir diese Möglichkeit gegeben haben. NPH ist eine Möglichkeit, im Leben weiterzukommen.“
„Ich bin so dankbar für die Hilfe, die ich von NPH erhalte. Ohne die Hilfe, die ich von NPH erhalten habe, wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Ich lade auch alle Mädchen ein, an Workshops wie dem Schweißen teilzunehmen.“
Posted on by Irene Delgado
Ein Ort voller Gefahren
La Victoria, Santiago de Chile. Hier befindet sich die älteste Armensiedlung Lateinamerikas, einer der gefährlichsten Orte, an denen Kinder aufwachsen können. Gewalt, Kriminalität, Drogen und Prostitution beherrschen den Alltag, bitterarme Menschen hausen dichtgedrängt in einfachsten Hütten, Kinder sind meist sich selbst überlassen. Arbeit zu finden ist schwerer denn je, viele Menschen schuften am nahegelegenen Großgrünmarkt für einen Hungerlohn.
Luis ist vier Jahre alt und besucht unsere Kindertagesstätte in Chile
„Ich bin oft verzweifelt!“ Angst und Sorgen sind Luis´ Mutter Augustina ständige Begleiter: Vor ein paar Jahren sind Luis und seine Mama vom Land in die Großstadt gezogen, sie erzieht ihren Sohn ganz alleine. Sie arbeitet oft bis spätnachts am Großgrünmarkt – und muss Luis alleine zu Hause lassen. Sie hat ständig Angst, dem Vierjährigen könnte etwas zustoßen!
Doch es gibt Hoffnung: Damit Kinder wie Luis eine unbeschwerte und sichere Kindheit erleben können, wurde die Kindertagesstätte „Nuestra Señora de la Victoria” (dt. „Unsere liebe Frau des Sieges“) ins Leben gerufen.
Ein Ort der Zuflucht: Die Kindertagesstätte „La Victoria“
Doch nun wird der kleine Bub gut betreut: Inmitten dieser rauen Umgebung aus Wellblech- und Holzhütten bietet die Kindernothilfe 200 Kindern von drei bis 14 Jahren einen Ort der Zuflucht in der Kindertagesstätte „Nuestra Señora de la Victoria“. Kinder wie Luis finden dort einen liebevollen Ort, wo sie miteinander spielen und lernen können, wo sie gefördert werden, etwas zu essen bekommen, wo jemand für sie da ist. Der Kindertagesstätte ist von Montag bis Sontag geöffnet und bietet den Schutz und die Geborgenheit einer Familie.
Kinder werden von Montag bis Sonntag betreut
Wir kümmern uns um die Kinder von La Victoria
Wir von NPH kümmern uns um die altersgerechte Förderung: Kleinere Kinder erwerben spielerisch erste Kenntnisse in Lesen und Schreiben, sie basteln und malen gerne. Schulkinder erhalten Unterstützung bei den Hausaufgaben.
Jedoch: Immer mehr Mädchen und Buben suchen Zuflucht, der Bedarf an freien Plätzen ist riesengroß und steigt ständig. Daher brauchen wir Ihre Unterstützung. Damit die Kinder die notwendigen Lern- und Spielmaterialien bekommen!
Spenden Sie bitte jetzt für die dringend notwendigen Lern- und Spielmaterialien für fünf Kinder.
Die Stärkung der Frauen verbessert die ländlichen Gemeinden
In einem Land, in dem Frauen tagtäglich für ihre Rechte kämpfen, gibt NPH Guatemala Frauen auf dem Land die Möglichkeit, sich Fähigkeiten anzueignen, die ihnen eine aktive gesellschaftliche Teilhabe und eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit garantieren.
Josefina verkauft ihre Werke auf dem lokalen Markt
Wirtschaftliche Bevollmächtigung ist der Schlüssel zur Überwindung der Diskriminierung und der Defizite, denen Frauen in Guatemala nach wie vor ausgesetzt sind. Der geringere Zugang zu Dienstleistungen, insbesondere zu Bildung, schränkt das Beschäftigungs- und Einkommenspotenzial von Frauen ein, insbesondere von indigenen und Mestizo-Frauen in ländlichen Gebieten. Frauen machen in Guatemala 51 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, doch sind sie seit jeher von den Vorteilen der Entwicklung ausgeschlossen.
Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika (ECLAC) schätzt, dass Guatemala die zweithöchste Analphabetenrate unter Frauen in Zentralamerika aufweist.
Viele guatemaltekische Frauen sind mit unbezahlter Kinderbetreuung und Hausarbeit belastet, was sie daran hindert, in vollem Umfang an der formellen Wirtschaft teilzunehmen. Ihr Mangel an wirtschaftlicher Autonomie hindert sie auch daran, der häuslichen Gewalt zu entkommen. Viele misshandelte Frauen, die Gewalt dulden oder den Rechtsweg nicht beschreiten, tun dies, weil sie wirtschaftlich nicht unabhängig sind.
Deshalb arbeitet NPH Guatemala mit dem „Oficina de la Mujer“ (Frauenbüro) zusammen, einer Einrichtung der Gemeinde Parramos, die sich um das Wohlergehen der Frauen und Familien vor Ort bemüht. Gemeinsam unterstützen wir Frauen dabei, sich aktiv um ihre eigene Entwicklung zu bemühen, die Führungsrolle von Frauen in der Gemeinde zu stärken, die wirtschaftliche, soziale und politische Teilhabe von Frauen zu fördern und sie über ihre Rechte aufzuklären.
Dina Lopez, Leiterin des Frauenbüros in Parramos und Programmleiterin der Initiative „Empoderamiento a Mujeres“ (Frauenförderung), koordiniert das Programm seit sechs Jahren. Sie kennt die schwierige Situation, in der sich viele Frauen vor Ort befinden. „Die Frauen in Parramos haben ein durchschnittliches Monatseinkommen von 1.250 QTZ (162 USD). Die meisten Frauen hier arbeiten informell in der Landwirtschaft oder gehen informellen Tätigkeiten nach, wie Wäsche waschen oder Häuser putzen“, sagt Dina. Das ist weniger als die Hälfte des offiziellen monatlichen Mindestlohns von 2.872 QTZ (372 USD) in Guatemala
Viele Frauen in Parramos haben unter männlichem Chauvinismus, Kriminalität und Gewalt zu leiden. Ein Teil des Frauenemanzipationsprogramms besteht darin, Frauen in gefährdeten Situationen zu helfen, sich mit spezialisierten Gruppen abzustimmen und die technischen Fähigkeiten der Frauen zu verbessern.
Im Jahr 2021 bot NPH Guatemala in Zusammenarbeit mit dem Frauenbüro Workshops in den Bereichen Bäckerei, Nähen und Schneidern an, um Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, Kleinstunternehmen zu gründen und ihren Lebensstandard zu verbessern. Josefina aus der Stadt San Luis in Parramos zeigt, wie eine dieser Frauen diese Ausbildung nutzte, um neue wirtschaftliche Möglichkeiten für sich und ihre Familie zu erschließen.
Josefina lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und einem Sohn in einem kleinen Haus in San Luis. Vor der COVID-19-Epidemie arbeitete Josefina viele Jahre lang in einem Restaurant in Antigua Guatemala. Die Pandemie verursachte einen starken Rückgang des Tourismus, so dass Josefina im April 2020 ihren Job verlor. Seitdem arbeitet sie von zu Hause aus, indem sie für Veranstaltungen kocht und Stoffe näht, um zum Einkommen der Familie beizutragen. „Ein zusätzliches Einkommen ermöglicht es meinen Kindern, ihre Ausbildungfortzusetzen und zu Fachleuten mit besseren Chancen in der Gesellschaft zu werden“, sagt Josefina.
Josefina und ihre Familie
Aufgrund von COVID-19 wurden die Schulen vom Präsenzunterricht auf Online-Unterricht umgestellt. Das bedeutete, dass Josefina zu Hause einen Internetanschluss installieren musste, damit ihre Kinder während der Pandemie weiter lernen konnten. „Ich habe es geschafft, Kleidung zu nähen und das Einkommen unserer Familie zu erhöhen, um die neuen Bildungsanforderungen zu erfüllen, aber es ist sehr schwierig“, sagt sie.
Wie ein Workshop ein Leben veränderte
Josefina ist der Meinung, dass Gruppentrainings für sie eine gute Möglichkeit sind, ihr Wissen weiterzugeben und ihre persönlichen Fähigkeiten zu verbessern. Im Jahr 1996 hielt sie Vorträge über männlichen Chauvinismus. Seitdem ist Josefina eine weibliche Führungspersönlichkeit in ihrer Gemeinde, die indigenen Frauengruppen Fertigkeiten vermittelt, die ihnen helfen, mehr Einkommen zu erzielen, z. B. wie man Seife und andere Produkte herstellt und wie man Land für den Gemüseanbau bestellt. Diese Fähigkeiten sind wichtig, denn in den ländlichen Gebieten Guatemalas spielen die Frauen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, die Ernährung zu sichern und den Lebensunterhalt ihrer Häuser und Gemeinden zu sichern.
Josefina erfuhr von NPH Guatemala durch ein Nachbarskind, das 2013 das Bildungszentrum absolviert hatte. Eines Tages sah sie einen Beitrag in den sozialen Medien, in dem das Frauenbüro und NPH Guatemala kostenlose Workshops in Bäckerei, Nähen und Schneidern anboten. Ohne zu zögern nahm sie Kontakt zu Dina Lopez auf und meldete sich für den dreimonatigen Kurs an, der im Februar 2021 im Casa San Andrés beginnt.
Das Ziel von Josefina war es, ihre Nähkenntnisse zu verbessern. Sie nahm aktiv am Kurs teil und war die einzige Schülerin, die jede Woche zusätzliche Kleidungsstücke ablieferte. Sie wusste, dass die Ausbilderinnen sehr begabt sind: „Als interessierte und lernwillige Schülerin profitierte ich davon, dass die Lehrerin ihr Wissen mit mir teilte, denn die Lehrerin wird das, was gelehrt wird, entsprechend den Fähigkeiten der Schülerin weiterentwickeln“, sagt Josefina.
Während der Abschlussfeier erhielten elf Frauen ihr Zertifikat in Bäckerei und acht in Nähen und Schneidern. Josefina gewann einen Preis für die beste Schülerin und ist nun stolze Besitzerin einer neuen Nähmaschine, mit der sie ihre Stoffproduktion zu Hause verbessern kann.
In der restlichen Zeit des Jahres 2021 arbeitete sie für ein Privatunternehmen und für Nachbarn. Sie übernahm auch größere Schneiderprojekte, wie eines für die Gemeinde Parramos, bei dem sie 200 Sitzbezüge und 20 Tischläufer nähte. „Ich würde gerne mehr Nähtechniken lernen, deshalb habe ich mich für den zweiten Kurs im Januar 2022 angemeldet. Dann kann ich weitere Kleidungsstücke mit fortgeschritteneren und spezielleren Nähtechniken anfertigen“, erzählt Josefina.
Nähworkshop bei NPH GuatemalaJosefina gewinnt einen PreisJosefina näht zu Hause
Guatemalas Frauen müssen weiter Fortschritte machen
Frauen sind im gesellschaftlichen Leben nach wie vor unterrepräsentiert, und die Realität in Guatemala zeigt, dass es immer noch Ausgrenzung, Diskriminierung und vor allem Gewalt gegen Frauen gibt.
Mehr als die Hälfte der guatemaltekischen Bevölkerung ist weiblich. Deshalb ist es notwendig, alle Gesetze zum Schutz der Frauen einzuhalten, die Entwicklung und Einbeziehung von Frauen in alle Pläne, Programme und Politiken zu erreichen und alternative Lösungen für die soziale Integrität der Frauen zu finden.
„Die Pandemie kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die wirtschaftliche Stärkung der Frauen im Mittelpunkt der nationalen Agenda steht“, sagt Adriana Quiñones, die Vertreterin von UN Women in Guatemala.
Durch unsere Vorbereitungsprogramme unterstützen wir starke Frauen mit dem SDG Nr. 5 – Gleichberechtigung der Geschlechter: Die Gleichstellung der Geschlechter erreichen und alle Frauen und Mädchen stärken; SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Nachhaltiges, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern; und SDG 10 – Ungleichheiten abbauen: Verringerung der Ungleichheit innerhalb von und zwischen Ländern.