Ein Besuch bei unserem Patenkind
„2022 haben wir uns (meine Freundin und ich) einen langersehnten Traum erfüllt und sind auf längere Reisen durch Afrika und Lateinamerika aufgebrochen. Da wir nun schon seit einigen Jahren Paten von Matías* sind, war es für uns sofort klar, dass wir auf unserer Reise auch das Kinderdorf von NPH in Peru besuchen werden.“
„Als es so weit war, besuchten wir voller Vorfreude, Anspannung und Aufregung das Kinderdorf „Casa Santa Rosa de Lima“. Der Ort, indem die Kinder wohnen, San Vicente de Cañete, ist eine größere Stadt in der Nähe der Hauptstadt Lima. San Vincente de Cañete an sich ist jedoch, wie leider viele andere Orte in Peru, heruntergekommen, dreckig und staubig. Umso mehr waren wir überrascht, als sich die Tore des Kinderdorfs geöffnet haben und wir den wunderschönen grünen Garten des Kinderdorfs erblickten.“
„Malu, eine der Mitarbeiterinnen des Dorfs, begrüßte uns herzlich mit ihrem positiven und ansteckenden Lächeln. Sie erzählte uns einiges über das Kinderdorf und führte uns auch zu unserem Patenkind Matías, der gerade von der Schule nach Hause kam. Das Kinderdorf ist schlicht, praktisch und schön gebaut. Alle Häuser enthalten Badezimmer mit Toiletten sowie Zugang zu warmem Wasser, was in Peru nicht selbstverständlich ist.“
Giraffen im Kinderdorf 😊
„Als Matías uns sah, war seine erste Reaktion auf mich (auf Arne) das Wort „Giraff“, zu Deutsch Giraffe. Wir beide mussten sofort sehr lachen. Die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter auch der Leiter des Dorfes und Malu, schämten sich wegen diesem Kommentar und erklärten sofort, dass alle Peruanerinnen und Peruaner sehr klein sind und dass es etwas sehr Außergewöhnliches ist so groß zu sein. Das verstanden wir natürlich, denn ich bin ja auch mit meinen 1,96m sehr groß!“. 😊
„Matías ist ein schüchterner Junge, der zunächst alles ganz genau beobachtet. Die anderen Kinder hingegen, besonders die Mädchen, waren sehr aktiv und haben uns eine Frage nach der anderen gestellt. Außerdem haben sie uns eingeladen mit ihnen zu spielen und uns gezeigt was sie bereits alles können. Als alle am Spielen waren, kam auch Matías dazu. Oft braucht man keine Worte, um Kinder zu verstehen. Waren die Sprachbarrieren doch ein Hindernis, so stand Malu uns immer zur Seite.“
„Beim gemeinsamen Mittagessen erzählte uns Malu, dass der darauffolgende Tag ein sehr besonderer Tag für das Dorf ist. An diesem Tag wollten sie gemeinsam „Danke“ an alle Patinnen und Paten aus aller Welt sagen. Die Mitarbeiterin fragte uns, ob wir spontan auch dabei sein möchten. Für uns war die Entscheidung sofort klar und wir entschlossen uns, auch den kommenden Tag im Dorf mit den Kindern zu verbringen.“
Pat*innentag
„Als wir am Tag darauf dort ankamen, standen alle Kinder schon am Fenster und winkten eifrig. Sie hatten alle bereits ihre Festtagskleider mit tollen Hochsteckfrisuren an und sahen wunderschön aus. Nachdem die Dankeschön-Fotos für die Patinnen und Paten im Garten geschossen wurden, ging es schnell nach Hause zum Umziehen.“
„Jedes der Häuser hatte zwei Länder, die sie in irgendeiner Weise vorstellen sollten. Die kleinsten Kinder, zu denen auch Matías zählt, stellten die USA und die Schweiz vor. Dazu haben sie selbst zusammengestellte Kleider der jeweiligen Länder angezogen und diese in ihrem süßen Charme präsentiert.“
„Alle Gruppen haben sich sehr viel Mühe gegeben und zum Beispiel Plakate gebastelt oder Fakten über das jeweilige Land vorgelesen. Die Gruppe, die Deutschland präsentierte, hat sogar deutsches Essen gekocht, nämlich Bratwurst, Käsespätzle und Schweinebraten. Es schmeckte alles sehr lecker.“
„Als die letzte Gruppe ihre Präsentation beendet hatte, stand einer der Pädagogen auf und richtete einige Worte, den Tränen nah, an uns. Dabei bedankte er sich bei uns und bei Gott dafür, dass es Patinnen und Paten auf dieser Welt gibt, die all das hier für die Kinder ermöglichen, damit diese in Geborgenheit und Liebe aufwachsen können. Ohne diese Unterstützung wären die Kinder nicht da, wo sie heute sind.“
Unser Fazit
„Insgesamt war es ein wunderbares Erlebnis die Kinder so fröhlich und ausgelassen zu sehen. Sie alle sind in sehr guten Händen und jede und jeder fühlte sich geliebt und geborgen. Das zu sehen erfüllte uns mit Freude und Dankbarkeit gegenüber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
Hier noch einmal zusammengefasst, warum es sich auszahlt, Patin oder Pate zu sein:
- Nicht jeder hat das Privileg in einem Land wie Österreich aufzuwachsen. Es ist nur ein kleiner Beitrag meinerseits, der aber Großes für die Kinder bewirken kann und daher ein Bedürfnis ist diesen Kindern eine sichere und positive Zukunft zu gewährleisten.
- Kontakt und Austausch mit anderen Kulturen und Sprachräumen.
- Selbsterfüllung und Glück durch eine kleine Spende.
Weitere Informationen zur NPH-Patenschaft.
Spenden Sie bitte jetzt für gefährdete Kinder in Lateinamerika – sie brauchen unsere Unterstützung!
*Die Namen der Kinder werden zum Schutz ihrer Persönlichkeit geändert.