Schutz und Zuflucht

Seit 2021 kooperieren wir mit der Kindernothilfe Österreich. Gemeinsam tun wir das, was wir am besten können: Wir stärken Kinder- und Jugendliche in Chile. 

Alltag in Chile: Armut und Gewalt

Kaum irgendwo sonst in Lateinamerika ist die Kluft zwischen Arm und Reich größer als in Chile. Die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile gilt als Wirtschaftsmetropole. Hier befindet sich eine der ältesten Armensiedlungen Lateinamerikas – La Victoria.

Die Kinder leiden

La Victoria ist ein rauer Ort, an dem unvorstellbare Zustände herrschen, unter denen vor allem die Kinder leiden: Innerfamiliäre Gewalt, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Kinderarbeit. Private Bildungsangebote sind unleistbar, öffentliche Schulen überfüllt und Kinderrechte werden ignoriert.

Schwierige Integration

In La Victoria suchten auch Tausende Haitianer*innen Zuflucht, die beim verheerenden Erdbeben in Haiti 2010 alles verloren hatten. Aufgrund mangelhafter Integrationspolitik finden diese nur schwer ihren Platz in der Gesellschaft. Wurden die Migrantinnen und Migranten aus Haiti anfangs noch freundlich empfangen, nimmt die Solidarität seit Jahren ab und die Ausländerfeindlichkeit steigt. 

Die menschenverachtende Haltung gegenüber Geflüchteten aus Haiti hat damit zu tun, dass diese eine dunkle Hautfarbe haben, Kreyol und nicht Spanisch sprechen und gegenüber diesem offenen Rassismus wehrlos sind. 

Kindertagesstätte in La Victoria: Unser Pilotprojekt in Chile

Gemeinsam mit der Kindernothilfe unterstützen wir gefährdete Kinder im Armenviertel: Die Kindertagesstätte „Nuestra Señora de la Victoria“ ist für mehr als 200 Kinder und Jugendliche von drei bis 14 Jahren ein Ort der Zuflucht.

Die Mädchen und Buben erhalten bei uns eine warme Mahlzeit und eine Jause. Wir fördern sie mit altersgerechten Aktivitäten, machen mit ihnen Ausflüge, lernen mit ihnen lesen und schreiben.

Wussten Sie, dass …

• … La Victoria eine der ältesten Armensiedlungen Chiles ist? Im Oktober 1957 machten sich 1.400 wohnungslose Familien aus den Armensiedlungen im Norden von Santiago de Chile auf den Weg. Angetrieben von dem Bewusstsein, dass es ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben gibt, besetzten sie das Brachland im Sektor Chacra de Feria. La Victoria liegt in der Nähe des zentralen Großgrünmarktes und einer Textilfabrik, wo immer Arbeiterinnen und Arbeiter gesucht wurden.