Eine Perspektive für gefährdete Kinder
Das NPH Kinderdorf “Casa Santa Rosa de Lima” bietet seit 2004 gefährdeten Kindern einen sicheren, familiären Ort zum Großwerden. Es liegt in San Vicente de Cañete, rund 150 km südlich der Hauptstadt Lima. NPH Peru ist eines unserer kleinen Kinderdörfer: Es umfasst sechs Wohnhäuser und das Babyhaus Divino Niño, eine große Küche plus Essraum, eine Krankenstation mit Therapieräumen, eine Bibliothek und Sport- und Spielplätze für die Kinder.
Historischer Überblick
Peru war historisch ein Zentrum bedeutender Anden-Zivilisationen, insbesondere des Inka-Reiches, das im Jahr 1533 von den Spaniern erobert wurde. Im Jahr 1821 erklärte Peru seine Unabhängigkeit und zwei Jahre später wurden die letzten spanischen Truppen besiegt.
Nach einer Periode militärischer Herrschaft (1968–1980) kehrte das Land 1980 zur Demokratie zurück. In den folgenden Jahrzehnten sah sich das Land erheblichen sozioökonomischen Problemen und einem internen bewaffneten Konflikt gegenüber, unter anderem durch die maoistische Guerillagruppe „Leuchtender Pfad“. Wikipedia
1990 wurde Alberto Fujimori zum Präsidenten gewählt. Unter seiner Führung kam es zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung, aber auch zu politischen Einschränkungen: So löste er beispielsweise 1992 den Kongress auf („Selbstputsch“) und ließ eine neue Verfassung ausarbeiten. Seine Regierungszeit endete im Jahr 2000 aufgrund von Korruptionsvorwürfen.
Seitdem hat Peru wieder demokratische Wahlen abgehalten. In den 2000er- und 2010er-Jahren wechselten sich unterschiedliche Regierungen ab. Die Wirtschaft erlebte ein zunehmendes Wachstum, das durch Rohstoffexporte und wirtschaftsfreundliche Reformen unterstützt wurde.
In den Jahren 2021–2025 war die politische Lage erneut instabil: Pedro Castillo übernahm 2021 das Präsidentenamt, wurde aber 2022 abgesetzt. Dina Boluarte folgte ihm nach, was zu landesweiten Protesten führte.
In dieser Zeit zeigte die peruanische Wirtschaft Schwankungen. Für das Jahr 2025 wird ein BIP-Wachstum von rund 2,8 % prognostiziert. Der zuletzt bei etwa 4,25 % liegende Leitzins deutet auf makroökonomische Herausforderungen hin.
Insgesamt bleibt Peru trotz einiger Fortschritte ein Land mit komplexen politischen und sozialen Dynamiken. Für Entwicklungsprojekte sind insbesondere die Instabilität, die ungleiche Entwicklung zwischen Stadt und Land sowie die Bedeutung des Rohstoffsektors von zentraler Bedeutung.
Quellen : The CIA World Factbook, Wikipedia, Statista und Trading Economics.
Eckdaten Peru
- Fläche: 1.285.000 km² (Ö: 83.871 km²)
- Hauptstadt: Lima
- Einwohnerzahl: 32.971.850
- Sprachen: Spanisch, Quechua, Aymara
- Kindersterblichkeit: 12 pro 1.000 Geburten (Ö: 3,5 pro 1.000 Geburten)
- Bevölkerung unter der Armutsgrenze: 27,5%
Quelle: Worldbank, Statistik Austria | * UNICEF: unter 5 Jahre
Zusammenspiel mit der Nachbarschaft
Da wir in Peru keine eigene Schule betreiben, gehen die Kinder in der Nachbargemeinde in die Schule. Diese öffentliche Schule liegt in unmittelbarer Nähe des Casa Santa Rosa de Lima. Die Student*innen besuchen die örtliche Universität in Cañete.
Therapie und frühkindliche Förderung
Viele Kinder, die zu uns kommen, sind traumatisiert – sie haben wenig Fürsorge oder sogar Misshandlungen und Missbrauch erlebt. In unserem Therapiehaus helfen wir ihnen, diese Erlebnisse aufzuarbeiten und wieder Vertrauen in Erwachsene zu fassen. Eine Kombination aus psychologischer Betreuung, Sprachtherapie (Logopädie) und Kunsttherapie hilft den Kindern dabei.
Das Kinderdorf
In der warmen Küstenregion San Vicente de Cañete, rund zwei Stunden südlich der peruanischen Hauptstadt Lima, liegt das Familienzentrum „Casa Santa Rosa de Lima“. Es ist ein liebevoller Zufluchtsort für rund 80 Kinder. Seit 2011 finden Kinder in Not hier ein sicheres Zuhause – fernab von Armut, Gewalt und Instabilität. Auf dem 15 Hektar großen Gelände leben sie in sieben familienähnlich gestalteten Wohnhäusern.
Neben den Wohnhäusern bietet das Kinderdorf weitere wichtige Einrichtungen wie eine Krankenstation mit Therapieräumen, eine zentrale Küche mit Lagerräumen sowie eine Bibliothek. Die Kinder besuchen die nahegelegene öffentliche Schule in San Vicente de Cañete und sind eng mit der Nachbarschaft verbunden. Jugendliche, die ihre Ausbildung fortsetzen möchten, studieren an der örtlichen Universität.
Vom Gemüsegarten in die Küche
In 2019 konnten wir in Peru ein neues Projekt namens „Biogarten“, gemeinsam mit dem Lebensmittel- und Futtermittelhersteller Cargill und der Universidad Agraria de La Molina starten. Der komplette Gemüseanbau im Kinderdorf erfolgt biologisch. So sorgen wir für eine vielfältige, nahrhafte und ausgewogene Ernährung. Beispielsweise wir die Küche mit Spinat, Radieschen, Karfiol, Sellerie, Karotten und anderen Gemüsesorten versorgen.
Nachhaltige Stromgewinnung dank Solarpaneele
Die Gebäude von NPH Peru heizen wir mit Solarenergie. Das Warmwasser gewinnen wir ebenfalls dank der Sonnenenergie. Dadurch erreichen wir ein hohes Maß an Selbstversorgung.
Das Kinderdorf in Peru bietet mehr als nur ein Dach über dem Kopf – es ist ein Ort des Wachsens, Lernens und Vertrauens. Durch Bildungszugang, medizinische Versorgung und eine nachhaltige Lebensweise erhalten die Kinder hier eine echte Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft.
Wussten Sie, dass …
- … Peru das erste Land in Südamerika ist, in dem NPH ein Kinderdorf gründete?
- … viele Kinder noch nie eine Schule besucht hatten, bevor sie zu NPH kamen? Im Jahr 2015 haben wir zusätzlich ein Sonderschulprogramm eingeführt.
- … im Jahr 2016 die erste Lehrwerkstatt des Kinderdorfs fertig gestellt wurde? Es war unsere Bäckerei.
- … Peru das erste Land in Südamerika ist, in dem NPH ein Kinderdorf gründete?
- … viele Kinder noch nie eine Schule besucht hatten, bevor sie zu NPH kamen? Im Jahr 2015 haben wir zusätzlich ein Sonderschulprogramm eingeführt.
- … im Jahr 2016 die erste Lehrwerkstatt des Kinderdorfs fertig gestellt wurde? Es war unsere Bäckerei.
- … wir im Jahr 2018 ein Landwirtschaftsprojekt gestartet haben, um Viehfutter für den Verkauf anzubauen und Lehrgärten anzulegen?
NPH Peru – Die Ergebnisse des vergangenen Jahres
- 76 Kinder und Erwachsene wurden unterstützt
- 52 Einheimische Mitarbeiter beschäftigt
- 18 Absolventen von Kindergarten bis Universität
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