Ostern ist in vielen Familien in Lateinamerika die Gelegenheit, den Tag besonders zu verbringen. So auch in den NPH-Kinderdörfern.
Manche Tage, so wie Ostern, sind besonders. Für eine glückliche Kindheit sind solche besonderen Tage sehr wichtig. Wer denkt als Erwachsener nicht gerne an sie zurück? Für unsere Kinder bedeuten sie noch mehr: Nach einer schweren Zeit, nach vielen Entbehrungen und Enttäuschungen können sie endlich eine unbeschwerte Kindheit leben. Diese schönen Erfahrungen helfen ihnen, ihre schwere Vergangenheit Stück für Stück hinter sich zu lassen.

Osterbräuche in Lateinamerika
Ostern gehört im mehrheitlich christlichen Lateinamerika zu den wichtigsten Festen des Jahres. Am Gründonnerstag wird an das letzte Abendmahl Jesu erinnert. Der Karfreitag ist für die Prozessionen reserviert, bei denen der Leidensweg Jesu und seine Kreuzigung nachgestellt werden.

In der Nacht auf Ostersonntag findet ebenfalls eine Messe statt, die Osternachtfeier. Den Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten bildet der Ostersonntag. Die Kirchen und öffentlichen Plätze sind dann voller Menschen. Die Händler nutzen die Menschenmassen, um ein gutes Geschäft mit dem Verkauf von Nahrung und Spielsachen zu machen.
Vermittlung christlicher Werte
Auch bei NPH wird viel Wert darauf gelegt, dass Ostern für die Kinder eine besondere Zeit ist. Auf kindgerechte Art werden ihnen die wichtigsten Werte, die Ostern darstellen, vermittelt: Nächstenliebe und Vergebung. Nicht nur zu Ostern werden diese Werte gelebt. Jeden Tag, den die Kinder im NPH-Kinderdorf verbringen, erfahren sie bedingungslose Liebe und Annahme.

Das Licht in jedem von uns
Am Karsamstag wird das große Osterfeuer angezündet. Der Priester entzündet an diesem Feuer die Osterkerze, die als Licht in die dunkle Kirche getragen wird. Die brennende Kerze steht als Symbol für Christus als Licht der Welt. Das Licht vermittelt eine zentrale Botschaft: Es leuchtet in jedem von uns. In manchen flackert es schwach und droht zu ersticken, in anderen brennt es lichterloh.

Ein Funke genügt
Viele Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen zu uns kommen, sind betrübt und hoffnungslos. Ihr inneres Licht scheint erloschen zu sein. Doch ein Funke genügt, um es wieder zum Leuchten zu bringen. Dieser Funke kann vieles sein: Liebe, Freundschaft, Sicherheit oder einfach nur eine Umarmung. Je nachdem, was das Kind gerade am meisten braucht.