NPH Mexiko verfügt über eine eigene Landwirtschaft mit Vieh- und Fischzucht. Auf dem NPH-Gelände werden Gemüse, Obst und Getreide angebaut und den Kindern landwirtschaftliches Wissen nahe gebracht.
Vielfalt dank Mais, Tomaten, Mango und Co.
Mais ist eines der Hauptnahrungsmittel für Mensch und Tier bei NPH Mexiko. Die NPH-eigene Landwirtschaft produziert so viel davon, dass alle Tortillas (die beliebten mexikanischen Maisfladen) für unser Kinderdorf Casa San Salvador mit Mais aus eigenem Anbau zubereitet werden können. Auch alle Schweine und Schafe werden damit gefüttert.
Beliebte Gemüsesorten aus eigenem Anbau sind Tomaten, Gurken, Zucchini, Kohl, Radieschen und Salate. Beim Obst spielen Mango und Papaya sowie Bananen eine wichtige Rolle.
Nachhaltige Selbstversorgung als Ziel
Unser langfristiges Ziel ist es, dass sich unser Kinderdorf selbst versorgen kann. Derzeit wird schon fast ein Drittel der benötigten Lebensmittel im Kinderdorf selbst hergestellt. Dadurch kann viel Geld gespart werden: Die Eigenproduktion macht es uns möglich, unabhängig von schwankenden Lebensmittelpreisen zu werden und Kosten einzusparen, da weniger zugekauft werden muss. Darüber hinaus werden unsere Kinder mit frischen Produkten versorgt, über deren Herkunft und Qualität wir genau Bescheid wissen.
Um unsere Kinder mit wichtigem Eiweiß zu versorgen, werden in der hauseigenen Fischzucht pro Monat 2.000 Fische gezüchtet.
Die Tilapia-Fischfarm gibt es schon seit 1979 – damals züchtete NPH pro Jahr (!) so viele Fische wie heute in einem Monat.
Das bekannte chinesische Sprichwort trifft in Sachen Nachhaltigkeit auf unsere Fischzucht voll zu: „Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn sein Leben lang.“
Das bereits benutzte Wasser aus dem Kinderdorf wird aufbereitet und für die Fischzucht sowie für die Bewässerung der Felder und der Glashäuser verwendet.
Den Kindern Landwirtschaft nahe bringen
Im Herbst 2015 wurde ein neues Gewächshaus fertiggestellt. Hier wird Obst und Gemüse für bis zu 700 Kinder angebaut. Aber nicht nur das: Die Kinder und Jugendlichen von NPH lernen hier, wie sie ihr eigenes Essen anbauen können.
Fernando arbeitet als Diplom-Landwirt bei NPH und unterrichtet Schülerinnen und Schüler: „Ohne unsere Jugend ist unsere Zukunft wertlos. Wenn wir ihnen nichts über nachhaltige Selbstversorgung in der Landwirtschaft beibringen, dann wachsen sie auf wie typische Großstadtkinder, die denken, dass Tomaten im Supermarkt entstehen. Wir wollen, dass unsere Kinder verantwortungsvolle Konsumenten sind. Natürlich werden nicht alle Kids ausgebildete Agronomen, nur möchten wir, dass sie ihr Gemüse schätzen lernen. Sie sollen die Arbeit und Zeit erkennen, die es braucht, bis das fertige Produkt auf ihrem Teller landet.“
Dona ist im Casa San Salvador aufgewachsen und absolviert gerade ihr „Familienjahr“ bei NPH Mexiko. Sie hat eine Gruppe von Mädchen unter ihre Fittiche genommen und gibt ihnen ihr Wissen über Landwirtschaft weiter.
Jedes Mädchen aus ihrer Gruppe ist für eine Ackerreihe zuständig und trägt somit die Verantwortung für ein Stück Land. „Das gibt ihnen ein unglaubliches Selbstbewusstsein. Es eröffnet ihnen neue Möglichkeiten und zeigt ihnen ihre Unabhängigkeit auf. Kinder mit Bildung und Wissen, die hart für etwas arbeiten, haben bessere Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft.“, so Dona.