Vater Pierre war am Rande der Verzweiflung. Seine Frau war gestorben, drei Monate nach der Geburt ihres Sohnes Abens. Er lebte mit dem Baby in einer Wellblechhütte in Cité Soleil, dem größten Elendsviertel Haitis. Pierre hatte keine Arbeit und konnte seinen Kleinen nicht einmal mit dem Notwendigsten versorgen. Am meisten schmerzte den Vater, dass sein Baby hungern musste. Eines Tages stand er vor unserer Tür, das geschwächte Kind in seinen Armen. „Bitte gebt meinem Baby zu essen!“ – es war die pure Not, die aus ihm sprach. Unsere Mitarbeiter zögerten nicht lange. Wir päppelten Abens wieder auf und es ging ihm kontinuierlich besser.

Heute ist Abens gesund, lebt mit seinen acht Geschwistern bei uns im NPH-Babyhaus St. Anne und ist glücklich.

Rund 300.000 Menschen leben in Cité Soleil in extremer Armut. Wichtigste Lebensgrundlage sind die riesigen Müllhalden, auf denen auch Pierre für sein Baby nach Nahrung und Verwertbarem sucht. Oft wenden sich verzweifelte Eltern an uns, mit der Bitte, ihre Kinder aufzunehmen, weil sie sonst verhungern würden. Nur mit Hilfe von Spenden und Patenschaften können wir
diese Kinder retten.

Das NPH-Babyhaus St. Anne wurde 2012 in Tabarre, einem Vorort von Port-au-Prince, erbaut. 38 Babys und Kleinkinder wachsen hier behütet auf. In ihrem liebevollen Zuhause bekommen sie ausreichend gesunde Nahrung, können spielen, lachen, und glücklich aufwachsen. Dies ist nur möglich, weil es Menschen gibt, denen Kinder in Not am Herzen liegen. Nur durch Spenden können wir den Kindern aus den Slums von Port-au-Prince helfen.
